Fachkräftemangel. Ein Buzzword der letzten Jahre. Ständig hört und liest man, dass es uns in Deutschland an Fachkräften fehlt. Aber was bedeutet das? Was für Fachkräfte fehlen uns?

Die kurze Antwort ist: So gut wie alle. In Deutschland fehlt es an medizinischem Fachpersonal, Pflegekräften, Erziehern, Logistikern. Eine Fachrichtung sticht dabei besonders heraus: IT-Fachkräfte. Die Digitalisierung hat keine Industrie unberührt gelassen. Seit der Corona-Pandemie ist aus einem entspannten Joggen in Richtung Digitalisierung ein Sprint geworden. Die Markteintrittsbarrieren sind so niedrig wie noch nie. Daher kann ein N26 mit einer Commerzbank konkurrieren, ohne von Beginn an eine milliardenschwere Bilanz zu haben . Man steht auch nicht nur mit den lokalen oder regionalen Marktbegleitern im Wettbewerb, sondern mit Digital Natives am anderen Ende der Welt. Die Märkte konsolidieren sich – geographische Hürden sind keine mehr.

Was bedeutet das für mich als deutsches Unternehmen?

Digitalisierungsprojekte sind entscheidend für meinen Wettbewerbsvorteil und damit oftmals oben auf der Prioritätenliste. Das macht IT-Fachkräfte zur seltensten und gleichzeitig teuersten Ressource in der Gleichung.

In Deutschland fehlen heute knapp 100.000 IT-Fachkräfte – und das im Zeitalter der Digitalisierung. Das führt zu IT-Projekten, die nicht angegangen werden, da das Personal mit der nötigen Expertise fehlt. Im Durchschnitt kostet jede unbesetzte Stelle in Deutschland 37.000 € im Jahr. Multipliziert man die Größen miteinander, erhält man Opportunitätskosten von rund 3,7 Mrd. € pro Jahr.

Wenn man jetzt noch in Betracht zieht, dass die Anzahl der offenen Stellen über die letzten 10 Jahre mit durchschnittlich 15% p.a. gestiegen ist, sieht man jetzt nicht nur ein gewaltiges Problem, sondern auch ein wachsendes. Der Bitkom Studie von 2021 nach, erwarten Unternehmen, dass sich dieses Problem nur weiter verschärfen wird. Im Jahr 2023 können wir hier bei knapp 127.000 offenen IT-Stellen sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir als in Deutschland ansässige Unternehmen vor einer wachsenden Herausforderung stehen, die konstant an Dringlichkeit und an Signifikanz gewinnt. Es gibt verschiedene Herangehensweisen, um dem entgegenzuwirken, doch eins ist klar:

Wir können das Problem weder weg-ignorieren, noch aufschieben. Der beste Zeitpunkt für skalierbare Lösungsansätze war gestern und der nächstbeste heute.


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