Probleme für alle Unternehmer

Unternehmer, welche sich mit dem Fachkräftemangel im IT-Sektor konfrontiert sehen, suchen schon seit vielen Jahren nach einer passenden Lösungsstrategie. Die Möglichkeiten, einem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sind vielfältig und bedürfen genauerer Analyse. Einige Strategien sind für Konzerne sowie auch für den Mittelständler umsetzbar, einige jedoch nur für größere Unternehmen.

Wir bringen Transparenz

Unsere Betrachtung von möglichen Strategien soll Ihnen als Unternehmer, unabhängig von der Größe Ihrer IT-Abteilung, Transparenz und Vergleichbarkeit geben, um die richtige Wahl für Ihre Unternehmensgröße zu treffen. Unsere Bewertung von möglichen Strategien bewertet anhand einer fünf-stufigen Skala die Eignung der jeweiligen Strategie als Begegnung des Problems des Fachkräftemangels. Sie reicht von 1 („am meisten geeignet“) bis zu 5 („am wenigsten geeignet“) und erstreckt sich über vier Bewertungskategorien:

  1. Schnelligkeit
    • „Schnelligkeit“ wird definiert als zeitliche Achse an der Entwicklung und Umsetzung der Strategie. Es wird evaluiert anhand der nachfolgenden Fragen: Wie zeitintensiv ist die Strategie? Ab welchem Zeitpunkt wird diese Strategie Erfolge verzeichnen?
  2. Kosten
    • „Kosten“ definiert den monetären Rahmen, den eine Strategie benötigt, dieser kann auch in Relation zu anderen Kategorien stehen.
  3. Skalierbarkeit
    • „Skalierbarkeit“ fasst zusammen, ob diese Strategie einen Horizont für mögliche Erweiterung bildet, oder sich nur auf ein Marktsegment beschränkt.
  4. Machbarkeit
    • „Machbarkeit“ fasst die restlichen offenen Risiken/Herausforderungen zusammen und zieht unter anderem auch mögliche weitere Querauswirkungen der anderen Kategorien (Schnelligkeit, Kosten, Skalierbarkeit) mit ein.

Strategische Ansätze gegen den IT-Fachkräftemangel

Im Folgenden werden verschiedene Strategien erläutert, die den Ansatz verfolgen, einen Fachkräftemangel im Fokus auf die IT-Abteilung zu bewältigen. Wie eingangs erwähnt, werden einzelne Strategien in einer Detailbetrachtung anhand der vier Bewertungskategorien durchleuchtet.

Brand Strategie

Unter einer Brand Strategy versteht man, eine Markenstrategie zu entwickeln. Primär geht es hierbei darum, eine Markenpräsenz aufzubauen und einen sogenannten „Halo“-Effekt auf potentielle Bewerber auszuwirken. Es gibt heutzutage schon einige deutsche Unternehmen, welche sich trotz der angespannten Lage nicht über einen Mangel beklagen können. Diese IT-Unternehmen können vor allem von Ihrem „Halo“-Effekt profitieren, da sie offene Stellen meist direkt besetzen können und keine langwierigen Personalengpässe verzeichnen.

M&A

Unternehmen jeder Größenordnung suchen nach Möglichkeiten für Wachstum. Eine Strategie für Unternehmen in Deutschland ist es, auf Übernahmen/Zusammenschlüsse (englisch: M&A, Mergers & Acquisitions) zurückzugreifen. Übernahmen aber auch Zusammenschlüsse sind selbst bei kleineren Unternehmen mit einem größeren Kostenfaktor verbunden, da nicht nur die Suche nach dem passenden Target Zeit und somit Geld kostet, sondern auch steuerliche sowie juristische Kosten vom Unternehmer nicht außer Acht gelassen werden sollten.

Fachkräftegewinnung aus dem Ausland

In Deutschland gibt es seit den frühen 2000ern bereits Vorhaben, Fachkräfte aus dem europäischen Umland aber auch aus dem internationalen Ausland nach Deutschland zu holen. Die Bundesregierung hat bereits im August 2000 eine Möglichkeit für qualifizierte, nicht europäische Fachkräfte geschaffen, um einfacher nach Deutschland zu migrieren1. Trotz dieser Chance sind die gewünschten Zuwanderungen von Fachkräften ausgeblieben. Das Programm wurde aufgrund des mangelnden Erfolgs 2004 bereits eingestellt2,3. Heutzutage gibt es in Deutschland und auch anderen europäischen Ländern die Möglichkeit einer Blue Card, welche es einer ausgebildeten Fachkraft ermöglicht, direkt im Zielland tätig zu werden. Warum dennoch nicht viele Fachkräfte nach Deutschland ziehen, hängt vor allem an den kulturellen und bürokratischen Faktoren, welche Unternehmer für neue Angestellte auf sich nehmen müssen, um diese schnell und problemlos ins Unternehmen zu integrieren. Zwar wurden die bürokratischen Hürden im Rahmen des 2020 in Kraft getretenen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes (FEG) teilweise vermindert, jedoch geschah dies nicht in dem Umfang, dass es nun gar keine Schwierigkeiten beim Anerkennungsverfahren oder in Behördenprozessen gibt.

IT-Sourcing

IT-Sourcing beschreibt den Bezug von Fachkräften durch einen Dritten. Das Fachpersonal gehört somit nicht zum eigenen Personalbestand. Diese Strategie kann in verschiedenen Variationen in fast allen Unternehmensgrößen zum Einsatz kommen. KMUs können durch den Bezug von einzelnen Fachkräften dringliche oder wichtige Positionen besetzen. Größere Unternehmen und Konzerne können über IT-Sourcing ganze Abteilungen abbilden oder sogar Standorte durch Joint Ventures aufbauen. Mit dem Fokus auf dem Aufbau von Fachressourcen können monetäre Kapazitäten organisch aufgestockt und mit Sourcing-Partnern neue Fachkapazitäten aufgebaut werden.


Welche Strategie birgt den besten Erfolg?

Wie eingangs schon erwähnt, ist jede Strategie abhängig von diversen Faktoren. Vergleicht man jedoch die obigen kurzen Betrachtungen, wird klar, dass IT-Sourcing für fast jede Unternehmensgröße Potential bietet und einen Mehrwert generieren kann. Jede einzelne Strategie für sich sollte man aber auch im Detail betrachten. Diese Detailbetrachtung findet in den nächsten Blogeinträgen dieser Reihe statt.

Quellen

1 Hermann, V., & Hunger, U. (2003). Die Einwanderungspolitik für Hochqualifizierte in den USA und ihre Bedeutung für die deutsche Einwanderungsdiskussion. IMIS-Beiträge, 22, 81–98. 

2 Bundeszentrale für politische Bildung, & Kolb, H. (2005, November). Die deutsche 
“Green Card.” bpb.de. https://www.bpb.de/gesellschaft/migration/kurzdossiers/57439/die-deutsche- green-card 

3 Lindner, J. (2015, July 29). Seit 15 Jahren wirbt Deutschland um Fachkräfte. Mediendienst Integration. https://mediendienst-integration.de/de/artikel/seit- 15-jahren-wirbt-deutschland-um-fachkraefte.html 


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